Biofilm und seine Rolle für die Eutergesundheit
Was sind die Vorteile einer optimalen Eutergesundheit?
Gesunde Tiere produzieren reibungsloser und benötigen weniger Aufmerksamkeit. Für den Milchviehhalter bedeutet dies eine höhere Milchleistung und qualitativ bessere Milch. Außerdem entwickelt sich im Laufe der Zeit eine insgesamt gesündere Herde mit höherer Leistung. Dagegen sind leistungsschwache Tiere der Hauptgrund für den Ersatz durch Färsen. Doch Färsen haben zunächst einmal eine geringere Leistung als Kühe mit mehr Laktationen. Wenn Milchproduktion und Milchqualität bestimmte Standards nicht erfüllen, wirkt sich das negativ auf den Umsatz eines landwirtschaftlichen Betriebs aus. Ein rechtzeitiges Eingreifen ist daher enorm wichtig, um die Nutztiere gesund zu erhalten und wirtschaftliche Verluste gering zu halten.

Wo besteht der Zusammenhang zu Biofilm?
Die Bildung von Biofilmen wird als selektiver Vorteil für ungünstige Bakterien angesehen. Diese Bakterien verursachen Herausforderungen in der Eutergesundheit. Biofilmbildung erleichtert dabei das langfristige Überleben der Bakterien im Euter. Ein tieferes Wissen über Biofilm in Bezug auf die Eutergesundheit kann dabei helfen, die effektivste Strategie zur Bewältigung auftretender Herausforderungen zu bestimmen. So können Verluste reduziert und die Sicherheit und Qualität der Milch gewährleistet werden. Mehr Information über die Bildung von Biofilm und den Zusammenhang mit der Eutergesundheit finden sie hier.
Eine berüchtigte Herausforderung für die Tiergesundheit bei Milchkühen ist die Eutergesundheit. Mikroorganismen sind die Hauptursache für Eutergesundheitsherausforderungen bei Kühen. Die Fähigkeit von Bakterien, Biofilme zu produzieren, wird als wichtige virulente Eigenschaft in der Pathogenese angesehen (FELIPE, et al., 2017). Das Wissen über Biofilme verändert Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Diese wirken sich auf die Funktionsmechanismen bakterieller Gemeinschaften in Form von Biofilmen aus. Daher ist es notwendig, nach wirksamen Methoden zu suchen, die die Bakterien in Biofilmen beeinflussen, um in der Eutergesundheit einen Schritt voraus zu sein.
Faktoren, die an der Entwicklung und Persistenz von Eutergesundheitsproblemen beteiligt sind
Herausforderungen mit der Eutergesundheit und damit mit der Biofilmbildung, können im Hintergrund entstehen, ohne dass sich der Landwirt einer potenziellen Gefahr bewusst ist. Es ist wichtig zu wissen, dass die Biofilmbildung oft schon bei Färsen beginnt, sie ist nur nicht sichtbar, weil das Tier noch nicht davon gestört wird. Färsen sind oft noch sehr vital, sodass ihr Immunsystem Herausforderungen gut meistern kann. Dies ist jedoch der Anfang für zukünftige Herausforderungen und muss rechtzeitig angegangen werden.
Ernsthafte Herausforderungen können die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere beeinträchtigen und gehen mit einer verringerten Milchproduktion, erhöhten Gesundheitskosten, höheren Abgangsraten und im schlimmsten Fall sogar mit dem Tod einher (Melchior et al. 2006). Die finanziellen Auswirkungen sind erheblich. Auch werden große Anstrengungen unternommen, um die Herausforderungen der Eutergesundheit zu bewältigen – mit mittelmäßigen Ergebnissen. Dies liegt vor allem daran, dass reguläre Methoden keine Erfolge zeigen. Besonders lang anhaltende Herausforderungen sind schwer zu bewältigen. Alter, Trächtigkeit, Laktationsstadium, Position im betroffenen Viertel und die somatische Zellzahlen (SZZ) spielen ebenfalls eine Rolle bei der Erfolgsquote (Sol et al., 1997). Laktierende Kühe sind anspruchsvoller und weisen geringere Erfolgsraten auf. Das gilt auch für ältere Kühe oder Kühe mit hohen Zellzahlen. Anhaltende Herausforderungen mit der Eutergesundheit sind oft schwer zu lösen (Sol et al., 2000).
Wie kann man Kühe bei Herausforderungen mit der Eutergesundheit unterstützen?
Um Kühe bei Herausforderungen der Eutergesundheit zu unterstützen und die Erfolgschancen zu erhöhen, hat die AHV das AHV Programm für Eutergesundheit entwickelt. Um das Euter der Kühe so gesund wie möglich zu halten, ist es wichtig, das Tier zu überwachen, vorzugsweise anhand von (Milch-) Daten, die zusätzliche Erkenntnisse liefern. Der Schlüssel ist es die Tiere proaktiv zu versorgen, um die Tiere gesund und Leistungsstark zu erhalten. Denn je länger das Euter gesund bleibt, desto mehr werden die Tiere davon profitieren. Dies führt zu weniger Verlusten und verbessertem Wohlbefinden. Das AHV Programm für Eutergesundheit ist aufgrund seiner zum Patent angemeldeten AHV QSA Technologie, die direkt auf den im Euter gebildeten Biofilm abzielt, äußerst erfolgreich. Damit packt die AHV die Herausforderung an der Quelle!
Das Eutergesundheitsprogramm der AHV
Das proaktive AHV Programm für Eutergesundheit unterscheidet vier Kategorien*:
- Euter Routine (UDR – C): Ein gesundes Euter
- Proaktiv Leicht (UDR – L): max. 2 Hinweise bzgl. Eutergesundheit in den letzten 18 Monaten
- Proaktiv Mittel (UDR – P): max. 3 starke Hinweise bezüglich Eutergesundheit in den letzten 18 Monaten
- Proaktiv Schwer (UDR – R): Mehr als 3 starke Hinweise in den letzten 18 Monaten
* Kategorien und Hinweise basieren auf Daten der Milchleistungsprüfung (MLP).
Eigene Untersuchungen zeigen, dass es für eine deutliche Besserung egal ist, wie stark die somatische Zellzahl vom Normalwert abweicht. Wir empfehlen die Verabreichung der Lösungen (AHV Quick, Extra, Aspi, Booster) bei Tieren der Kategorien Proaktiv Leicht + Mittel. Im Durchschnitt zeigen fast 85 % der Tiere in diesen Kategorien (siehe Tabelle) in der nächsten MLP ein positives Ergebnis. Bei den jüngsten Tieren sehen wir sogar bei 9 von 10 Kühen ein positives Ergebnis.
Kategorie | *Erfolgsquote % | Anzahl verabreichten AHV Lösungen |
Euter Proaktiv Leicht (UDR – L) | 89.2 | 251 |
Euter Proaktiv Mittel (UDR – P) | 77.6 | 1502 |
Euter Proaktiv Schwer (UDR – R) | 57.8 | 1926 |
Quellen:
- Gomes, F., Saavedra, M. J., & Henriques, M. (2016). Bovine mastitis disease/pathogenicity: evidence of the potential role of microbial biofilms. FEMS Pathogens and Disease, 74(3), ftw006.
- Sol, J., Sampimon, O. C., Snoep, J. J., & Schukken, Y. H. (1997). Factors associated with bacteriological cure during lactation after therapy for subclinical mastitis caused by Staphylococcus aureus. Journal of dairy science, 80(11), 2803-2808.
- Owens, W. E., Nickerson, S. C., Boddie, R. L., Tomita, G. M., & Ray, C. H. (2001). Prevalence of mastitis in dairy heifers and effectiveness of antibiotic therapy. Journal of Dairy Science, 84(4), 814-817.
- Sol, J., Sampimon, O. C., Barkema, H. W., & Schukken, Y. H. (2000). Factors associated with cure after therapy of clinical mastitis caused by Staphylococcus aureus. Journal of dairy science, 83(2), 278-284.
- Parrilli, E., Tutino, M. L., & Marino, G. (2022). Biofilm as an adaptation strategy to extreme conditions. Rendiconti Lincei. Scienze Fisiche e Naturali, 1-10.
Proaktive Unterstützung rund um die Eutergesundheit
Nachfolgend zeigen wir das Protokoll, das wir für eine optimale Eutergesundheit empfehlen. Wenn Sie auf das Bild klicken, erhalten Sie weitere Informationen über das jeweilige Produkt. Wir empfehlen jedoch immer, die Produkte in einem Programm zu verwenden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Lernen Sie uns kennen
Möchten Sie einen Termin mit einem unserer Berater vereinbaren, um die Herausforderungen im Bereich Tiergesundheit auf Ihrem Betrieb zu besprechen? Unsere AHV Spezialisten würden sich freuen gemeinsam mit Ihnen die Gesundheit Ihrer Kühe zu beurteilen und geeignete Kuh-spezifische Lösungen zu erarbeiten.