Stoffwechselveränderungen während der Transitphase
Von Lisa Godding – Internationales Produktmanagement – HQ
Ein effizienter Übergang in die Laktation ist wesentlich, um die Gesundheit zu erhalten und damit auch die erwartete Milchleistung zu erreichen. Die Transitphase besteht aus einem komplexen Zusammenspiel mehrerer Mechanismen, einschließlich stoffwechselbedingter und hormoneller Anpassungen sowie aus der Immunaktivierung. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtig, dass die Kuh ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird, da diese benötigt werden, um diese komplexen körperlichen Anpassungen erfolgreich durchführen zu können. Außerdem benötigt die Kuh die bereitgestellten Nährstoffe, um den Bedarf für die letzte Phase des Wachstums des Kalbes und der einsetzenden Milchbildung zu decken. Ein Versagen dieser Prozesse kann zu Gesundheits- und Entwicklungsproblemen für Kuh und Kalb führen.
Die tiefgreifendsten physiologischen Veränderungen der Transitphase finden im Zeitraum des Kalbens statt, z. B. das Kalben selbst, die Rückbildung der Gebärmutter sowie Start und die Aufrechterhaltung der Milchbildung. Die meisten gesundheitlichen Probleme treten in diesem Zeitraum auf (Caixeta und Omontese, 2021). Einige Risikofaktoren, die mit gesundheitlichen Problemen nach dem Kalben in Verbindung gebracht werden, haben ihren Ursprung jedoch bereits vor dem Kalben (O. Pascottini et al., 2020). Nicht allen Kühen gelingt eine angemessene Anpassung an die körperlichen Belastungen in der Transitzeit.
Im Kalbezeitraum ist die Aufnahme von Nährstoffen wie Mineralien und Vitaminen sowie die Aufnahme von Wasser und Energie beeinträchtigt. Der Grund dafür ist eine schlechte Futteraufnahme vor dem Kalben in Kombination mit den hohen physiologischen Anforderungen wegen des Kalbens und der Produktion von Kolostrum und Milch (T.H. Herdt, 2000). In der Frühlaktation wird dreimal so viel Energie benötigt wie in der Spätlaktation. Der Calciumbedarf steigt um mehr als 65 %, da das Calcium für die Milchbildung benötigt wird (J. K. Drackley, 1999). Vor allem durch die Bildung von Kolostrum hat die Kuh einen deutlich höheren Calciumbedarf. Deswegen erhöht sich der Bedarf an Mineralien (Calcium, Phosphor, Magnesium) und Energie in dieser Zeit drastisch. Wenn dieser Bedarf nicht gedeckt wird, besteht die Gefahr, dass die Kuh Milchfieber entwickelt.
Für etwa ein Drittel der Kühe ist dies sichtbar ein Thema. Mehr als die Hälfte der Kühe in den Herden haben damit zu kämpfen, ohne dass dies an ihrem äußeren Erscheinungsbild deutlich wird. Das kann jedoch ebenfalls schwere Folgen mit sich bringen. Milchfieber ist eine der häufigsten mineralstoffbedingten Stoffwechselkrankheiten bei Milchkühen. Die Kosten, die mit klinischen und subklinischen Fällen von Milchfieber verbunden sind, sind oft viel höher als erwartet. Unsere eigenen Untersuchungen haben gezeigt, dass die geschätzten Kosten für klinisches Milchfieber in einem durchschnittlichen niederländischen Betrieb mit 103 Milchkühen etwa 4.860,07 € pro Jahr betragen. Subklinisches Milchfieber kann bis zu 75 % der Herde betreffen, was ebenfalls zu wirtschaftlichen Verlusten führt, die fast viermal höher sind als die mit klinischem Milchfieber verbundenen Verluste (C. Guard, et al., 1996). Das liegt daran, dass subklinisches Milchfieber eine schlechtere Milchleistung und andere gesundheitliche Herausforderungen hervorrufen kann.
Tabelle 1. Die geschätzten wirtschaftlichen Auswirkungen des klinischen Milchfiebers auf einem durchschnittlichen niederländischen Betrieb mit 103 Kühen
Geschätzte Kosten/Vorkommen | Durchschnittliche Inzidenz | Betroffene Kühe pro Jahr | Gesamtschaden pro Jahr | |
Klinisches Milchfieber | 761,05 € | 6 % | 6.2 | 4.860,07 € |
Betriebsleiter sollten darauf achten, den Mangel an Mineralien und Energie vorzubeugen. Dabei hilft die AHV Start Lac Paste. Neben Calcium verhindert das enthaltene Vitamin D3 einen Calciumeinbruch im Blut. Vitamin D3 fördert eine schnellere und effizientere Aufnahme von Calcium aus Darm, Muskeln und Knochen. Das Produkt enthält außerdem Magnesium und Phosphor, die sich zusätzlich positiv auf die Calciumaufnahme den Energiestoffwechsel und die Muskelfunktion auswirken. Dies muss alle 12 Stunden wiederholt werden, wenn die Kuh Symptome von Milchfieber zeigt.
Neben der schnellen Bereitstellung von Mineralien liefert die AHV StartLac Paste eine große Menge an Energie. Die Kuh benötigt diese, um wieder aufstehen und gehen zu können. Die Produktform – als Paste – regt die Futteraufnahme an. Zudem verstärkt die Paste die Wirkung der AHV Metri Tablet, die direkt nach dem Abkalben oral verabreicht wird. Die AHV Metri Tablet regt die Kontraktionen der Gebärmutter an, um die Nachgeburt und die Flüssigkeit aus der Gebärmutter auszustoßen. Die Gebärmutter ist ein großer Muskel und benötigt deswegen die benannten Mineralien wie Magnesium und Calcium, um sich zusammenziehen zu können. Um das Wohlbefinden der Kuh zu steigern und die Kolostrum- und Milchproduktion positiv zu beeinflussen, muss die Uterusgesundheit schnellstmöglich optimiert werden. Der Uterus muss hierfür frei von Bakterien und den damit verbundenen Gebärmutterausfluss sein. Nur so kann die Kuh schnell in den nächsten Zyklus starten. Unfruchtbarkeit ist neben Eutergesundheitsherausforderungen eine der häufigsten Ursachen für den Abgang von Kühen. Der Zyklus der Kuh ist hormonabhängig. Damit die Kuh Hormone produzieren kann, benötigt Sie ausreichend Energie, die die AHV Booster Produkte bereitstellen. Kommt die Kuh in die Brunst und nimmt dennoch nicht auf, so kann es sein, dass sich der Uterus nach der Kalbung nicht vollständig gereinigt hat. Befindet sich in der Gebärmutter Flüssigkeit oder Schmutz, so kann sich die befruchtete Eizelle nicht in die Gebärmutterwand einnisten. Somit nimmt die Kuh nicht auf. Ein effizienter Übergang in die Laktation ist deswegen auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht von entscheidender Bedeutung.
Durch die Zucht auf Höchstleistung in den letzten Jahren wurden andere Zuchtmerkmale vernachlässigt. Dadurch wurden beispielsweise Stoffwechselherausforderungen verstärkt und die Kühe in der Transitphase sehr anfällig.
Durch die routinemäßige und systematische Erfassung von Tierdaten im Betrieb können Abweichungen von der erwarteten Leistung festgestellt werden. Die Überwachung kann also dazu genutzt werden, unbeabsichtigte Leistungsänderungen zu erkennen. Es gibt verschiedene Ansätze zur Überwachung der Milchkuh in der Übergangsphase. Folgende Parameter werden hierfür häufig herangezogen: Herdeninformationen (z. B. historische Daten, Belegdichte, Komfort und Hygiene, Body Condition Score, Pansenfüllung), Milchleistung und -inhaltsstoffe während der frühen Laktation, Gesundheit der frischmelkenden Kühe und Vorkommnisse (z. B. Auftreten und Häufigkeit von Krankheiten, Tod und Merzung) (Caixeta und Omontese, 2021). Die sorgfältige Überwachung ermöglicht somit ein schnelles Eingreifen, um aufkommende Herausforderungen zu bewältigen und die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität der Kuh rechtzeitig zu verbessern!
Pascottini, O. B., Leroy, J. L., & Opsomer, G. (2020). Metabolic stress in the transition period of dairy cows: Focusing on the prepartum period. Animals, 10(8), 1419.
Caixeta, L. S., & Omontese, B. O. (2021). Monitoring and improving the metabolic health of dairy cows during the transition period. Animals, 11(2), 352.
Drackley, J. K. (1999). Biology of dairy cows during the transition period: The final frontier? Journal of dairy science, 82(11), 2259-2273.
C. Guard, et al.(1996). Cost per case from veterinary fees, drugs, labor, lost or discarded milk and culling.
Herdt, T. H. (2000). Ruminant adaptation to negative energy balance: Influences on the etiology of ketosis and fatty liver. Veterinary Clinics of North America: Food Animal Practice, 16(2), 215-230.
AHV Transitprogramm und AHV Uterusprogramm
Das AHV Transitprogramm und das AHV Uterusprogramm ist auf die Bedürfnisse von Landwirt und Kuh abgestimmt. Durch die Vorbereitung der Kühe mit dem proaktiven Transitprogramm wird die Energieaufnahme erhöht und der Kuh stehen vor der Geburt ausreichend Calcium und Phosphor zur Verfügung.
Booster Tablet
Milk Start Tablet
Metri Tablet
Milk Start Paste/StartLac Paste
Extra Tablet
Lernen Sie uns kennen
Möchten Sie einen Termin mit einem unserer Berater vereinbaren, um die Herausforderungen im Bereich Tiergesundheit auf Ihrem Betrieb zu besprechen? Unsere AHV Spezialisten würden sich freuen gemeinsam mit Ihnen die Gesundheit Ihrer Kühe zu beurteilen und geeignete Kuh-spezifische Lösungen zu erarbeiten.